Luftfeuchtigkeit
Holz ist ein natürlicher Rohstoff und kann seinen Wassergehalt durch Aufnahme oder Abgabe von Feuchtigkeit ändern.
Bei hoher Umgebungsfeuchte dehnt sich Holz aus, bei hoher Trockenheit zieht es sich zusammen.
Für unsere Breitengrade ergibt sich dadurch ein Problem aufgrund der Unterschiede zwischen Sommer und Winter.
Im Winter kann es während der Heizperioden in der Wohnung zu einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 30% kommen - das Holz trocknet aus und Trockenrisse am Instrument können die Folge sein.
Im Sommer bei schwülen Temperaturen kann die Luftfeuchtigkeit auf 70 bis 80% ansteigen - das Holz nimmt Feuchtigkeit auf und dehnt sich dabei aus. Wenn dann das Instrument noch intensiven Sonnenstrahlen ausgestzt wird können sich Leimverbindungen lösen - am ehesten hebt sich der Steg von der Decke, da hier auch noch die Spannung der Saiten ansteht. Schlimmsten Fall fliegt der Steg mit lauten Geräusch von der Decke ab.
In meiner Werkstatt werden die Gitarren bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 45% gebaut. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresmittel. Durch diese kontrollierte Bauweise kann das Instrument moderate Veränderungen in beide Richtungen kompensieren.
Im Winter bemkerkt man das Schrumpfen des Holzes am ehesten wenn die Bundstäbe auf beiden Seiten des Griffbretts fühlbar werden. Ebenso kann sich die Halskrümmung ändern das zu einer veränderten Saitenlage führt. Im schlimmsten Fall entstehen Trockenrisse in der Decke, Boden oder auch an den Zargen.
Gitarren die über einen längeren Zeitraume diesen extremen Trockenperioden ausgesetzt werden können erhebliche Schäden davontragen.
Bitte Achten Sie von Anfang an auf eine ausreichende Luftbefeuchtung - ein Hygrometer leistet wertvolle Dienste. Für Trockenperioden gibt es professionelle Luftbefeuchtungssysteme, diese gibt es auch als Kofferbefeuchtungssysteme.
Reinigung
Ihr Instrument sollte regelmäßig gereinigt werden.
Durch das Spielen ensteht Abrieb der meist unter den Saiten in der nähe des Steges auf dem Lack ersichtlich ist. Zum Reinigen des Instrumentes empfehle ich daher am Besten ein mit warmen Wasser befeuchtetes weiches Tuch. Es versteht sich von selbst dass das Instrument sofort danach mit einem weichen Tuch trocken gewischt wird. Eventuell sichtbare Flecken lassen sich oft mit etwas Spucke entfernen. Spezielle Lackreinigungsmittel sind immer sehr vorichtig zu benutzen und sollten vorher, auf einer sehr kleinen Fläche die nicht direkt sichbar ist, gestest werden. Hier ist aber immer Vorsicht geboten - es gibt keine Garantien.
Bei einer Schelllack Politur ist besondere Vorsicht angeraten. Schellack verträgt keine alkohol-basierenden Reinigungsmittel - der Lack kann sich auflösen. Bitte verwenden Sie auch keine Polituren die irgendwelche Stoffe wie Wachs oder Harze auf der Oberfläche zurücklassen.
Zum Reinigen des Griffbretts gibt es fertige Griffbrettreiniger. Beim Griffbrett können Sie auch reinen Alkohol bzw. Spiritus verwenden. Passen Sie jedoch auf, dass sie nicht mit der Schellackpolituren in Berührung kommt - sonst haben Sie ein Problem.
Basssaiten sind oft mit Neusilber umsponnen und werden im Lauf der Zeit durch Verschmutzung durch Schweiß, Fett und Staub und Oxidation dunkel und verlieren ihren Klang - sie klingen dann stumpf. Ich persönliche empfehle daher die Saiten regelmäßig zu wechseln. Eine Reinigung der Saiten ist daher nicht notwendig.
Fragen sie beim Kauf Ihrer Gitarre nach, wie Sie ihre Gitarre reinigen können und welchen Lack sie auf der Gitarre haben.